Viele denken vielleicht einmal darüber nach sich als Pflegestelle ,in einem Tierschutzverein, zu bewerben und zur Verfügung zu stellen. Jedoch sind viele unsicher und sich nicht ganz im Klaren darüber, wie das Ganze überhaupt funktioniert. Was sie erwartet,was von Ihnen verlangt wird , wie die Abläufe überhaupt sind.
Im Grunde lohnt sich die Tätigkeit als Pflegestelle IMMER !!! Und ,in der Regel, ist die Tätigkeit auch immer gleich. Lediglich sind die Transporte unterschiedlich. Viele Vereine bekommen die Tiere aus den Tötungsstationen. Meistens über den Landweg,wo dann ein Treffpunkt ausgemacht wird an dem die Vereine ihre Schützlinge in Empfang nehmen. In der Regel werden Ihnen die Tiere,von Ihrem Verein gebracht aber es gibt auch Ausnahmen bei denen die Pflegestellen dann selber am Treffpunkt erscheinen können und dürfen. Andere Vereine setzen auf den Luftweg,was für die Tiere weniger Reisezeit bedeutet. In dem Fall erfolgt die Übergabe an den Flughäfen,entweder direkt an die Pflegestellen oder aber an den Vorstand bzw andere Teammitglieder. Die Vorgehensweisen sind von Verein zu Verein verschieden.
Was jedoch immer gleich ist,ist die Betreuung der Schützlinge selber. Sie bekommen ein Tier,was in der Regel, viel schlimmes erlebt hat. Was viel Elend ertragen musste, seine Artgenossen hat sterben sehen und selber nur knapp dem Tod entkommen ist. Einigen Tieren merkt man diese schlimmen Erlebnisse kaum an. Sie sind zutraulich, aufgeweckt und ,abgesehen davon das sie sehr dünn sind, benehmen sie sich wie "normale" Hunde. Doch meistens sind die Tiere sehr ängstlich,zurückhaltend,scheu. Sie haben kein Vertrauen zu den Menschen denn der Mensch bedeutet Schmerz, Qual und Leid. Nun liegt es an Ihnen diesen Tieren zu zeigen,dass Menschen auch anders sein können. Das Menschen Vertrauen entgegen bringen, Liebe schenken, Geborgenheit bedeuten und Freunde sind. Am Besten lassen Sie Ihren Schützling erst einmal in Ruhe. Lassen Sie Ihn,wenn er sich verstecken oder in einer Ecke verkriechen möchte. Er hat einen langen, weiten Weg hinter sich und muss erst einmal ankommen. Meistens gewinnen Sie sein Vertrauen mit dem stillen Abkommen : " Wir machen nichts,was du nicht willst" Zwingen Sie Ihren Schützling zu nichts,bedrängen Sie ihn nicht und lassen Sie ihn von sich aus kommen.Sie werden sehen,es funktioniert.
Behandeln Sie Ihren Schützling,wie Ihr eigenes Tier.So können Sie nichts falsch machen. Die Tiere erwarten von Ihnen nichts.Sie müssen Sie nicht rund um die Uhr bespassen, nicht auf Watte betten...lassen Sie sie das tun,was sie am Liebsten machen: Hundesachen !!! Draussen rumtollen,spielen, gestreichelt werden,die Welt entdecken. Machen Sie sich keinen Stress, keinen hausgemachten Druck. Es geht alles fast von alleine,sie werden sehen. Und wenn Sie Probleme,Fragen haben dann scheuen Sie sich nicht Ihren Verein anzurufen. Dort ist immer jemand für Sie da.Sie sind nicht alleine, Sie müssen nicht perfekt sein und Sie werden nicht im Regen stehen gelassen.
Pflegestelle zu sein ist eine schöne Aufgabe. Und auch,wenn viele Menschen behaupten Tiere seien nicht dankbar,so sage ich Ihnen: sie sind es doch !! Auf ihre ganz eigene Art. Sie werden irgendwann sehen was ich meine.
Das Futter zahlen die Pflegstellen fast immer selber. Es ist eine Art freiwillige Spende und gehört einfach mit dazu. Zugegeben wäre es auch ein hoher und teurer Aufwand jede Pflegestelle mit Futter zu versorgen.
Die Hunde sind meistens,über den Verein, versichert.Das gilt häufig dritten Personen gegenüber,d.h nicht Ihnen selbst. Sollte bei Ihnen einmal etwas kaputt gehen ist es meistens eigenes Pech. Ausnahmen gibt es natürlich aber meistens passiert auch nichts.
Sollten Sie merken das Ihr Schützling erkrankt dann sollten Sie das sofort melden. Gehen Sie nicht einfach zu einem Tierarzt !!! Tierarztbesuche müssen abgesprochen werden. Das ist sehr wichtig denn meistens ist es etwas völlig harmloses,was keiner Behandlung bedarf und mit einer einfachen Haussalbe behandelt werden kann oder von alleine verschwindet. Reden Sie auf jeden Fall mit Ihrem Verein und handeln Sie nicht auf eigene Faust. Ausser es ist ein absoluter Notfall, wie schwere Bisswunden, Rattengift etc.In solchen Fällen zählt oft jede Sekunden. Sie sollten hier versuchen Ihren Ansprechpartner von unterwegs zu erreichen. Meistens treffen diese dann zur selben Zeit an der Klinik ein,wie Sie selbst und Sie sind auf der sicheren Seite.
Ob Sie selber die Vermittlungsanzeigen für Ihr Pflegetier schalten oder nicht hängt ebenfalls vom Verein ab. Häufig gibt es ein Team,was dafür zuständig ist. Diese schalten die Anzeigen,reden mit den Interessenten,machen die Termine mit Ihnen und sind da,wenn der Hund dann vermittelt wird. Doch gibt es auch Vereine,was ich persönlich sehr gut finde,in denen man diese Tätigkeiten selber machen darf. In dem Fall schreiben Sie einen schönen Text mit den Eigenschaften Ihres Schützlings, machen Fotos auf denen das Tier gut zu erkennen ist und stellen dieses als Anzeige ins Internet. Zum Bsp unter ebay Kleinanzeigen, markt.de oder deine Tierwelt. Geben Sie unbedingt eine Telefonnummer an.Meistens schreiben Ihnen die Interessenten aber viele rufen auch lieber an. Und dann heisst es Daumen drücken und auf das richtige Zuhause warten.
Meldet sich ein Interessent dann gibt es meistens mehrere Treffen. Sie müssen sich absichern das Ihr Schützling es dort gut hat.Dieses geschieht durch diverse Vorkontrollen und Gespräche. Erschrecken Sie nicht wenn Ihr Tier anfangs schüchtern ist. Das ist häufig so denn es sind immerhin eine fremde Personen.Lassen Sie Ihrem Schützling und dem Interessenten Zeit sich kennenzulernen. Je besser man einschätzen kann ob es passt oder nicht desto weniger Stress hat das Tier. Kommt es dann zu einer Vermittlung haben Sie Ihren Job getan. Die Nachkontrollen erfolgen meistens durch Teammitglieder aber wenn Sie die Möglichkeit haben das tun zu dürfen dann sollten Sie sich das nicht nehmen lassen.
Bremst du noch oder bist du geistig schon rechts rangefahren ?